BERLINER RESONANZEN Der Newsletter des Landesmusikrats Berlin e.V.
 
INHALT: REDEZEIT: Interview mit der Dirigentin Ewa Strusińska KONKRET WERDEN: der Landesmusikrat Berlin macht Politik MUSIK FÜR ALLE: aus unseren Projekten ENGAGIERT: LMR-Mitglieder berichten MUSIK UND LITERATUR: Unser Buchtipp MUSIK IM KINO: unser Filmtipp TERMINE
 
EDITORIAL
 
Liebe Freundinnen und Freunde des Landesmusikrats Berlin,

die Herbstferien nahen, aber statt wegzufahren oder einfach auszuruhen, proben die Jugendensembles des Landesmusikrats Berlin für ihre unmittelbar bevorstehenden Konzerte.
Den Anfang machen das Jugendensemble Alte Musik Berlin (JAM) und das Berliner JugendJazzOrchester (BJJO) mit ihren Projektphasen in der ersten Woche der Herbstferien. Das neu gegründete JAM präsentiert Musik der Renaissance in seinem Debüt am Samstag, 26. Oktober in der Basilika des Bode–Museums. Die musikalische Leitung haben Katharina Bäuml und Hille Wippermann von Capella de la Torre. Das BJJO zeigt die Ergebnisse eines außergewöhnlichen Projekts mit dem Titel „Spot on Female Composers” in gleich zwei Konzerten, nämlich am 26. Oktober im Georg–Neumann–Saal des Jazzinstituts Berlin und am Tag darauf im Maschinenhaus der Kulturbrauerei. Das BJJO präsentiert vor allem Kompositionen der Komponistinnen Monta Tupčijenko, Claudia Dörffinger, Jhoely Garay und Laura Velti. Realisiert werden kann dieses Projekt dank einer Jazz–Förderung durch die Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Zeitgleich probt das Landesjugendorchester Berlin (LJO) unter der Leitung der polnischen Dirigentin Ewa Strusińska. Im Interview für diese Ausgabe spricht sie über den Enthusiasmus der Jugendlichen und die Notwendigkeit der Musikalischen Bildung, gerade in den Schulen und Musikschulen. Kommen Sie zum Berliner Konzert des LJO am Montag, 4. November im Großen Sendesaal des RBB. Herzstück des Abends ist Gustav Mahlers 1. Sinfonie, dessen Hymnus im Finale Mahler selbst als "Dall'inferno al paradiso" ("Von der Hölle zum Paradies") bezeichnet hat. Und lernen Sie die Komponistin Grażyna Bacewicz kennen, die derzeit immer größere Bekanntheit erlangt. Die Ouvertüre für Orchester komponierte sie während des Zweiten Weltkriegs – ein bewegendes musikalisches Dokument des Widerstands.
Aber damit nicht genug: Gerade haben wir das Abschlusskonzert des diesjährigen Orchestertreffs vor vollem Haus in der Universität der Künste Berlin (UdK) erlebt, womit die Vielfalt der Berliner Amateurmusik-Szene erneut fulminant unter Beweis gestellt wurde. An gleicher Stelle, im Konzertsaal der UdK Berlin in der Hardenbergstraße, findet am Sonntag, 10. November das Abschlusskonzert des Projekts“ Förderung junger Ensembleleiter: innen“ statt. Musikbegeisterte Jugendliche zeigen hier, was sie in intensiver Workshop-Arbeit gelernt haben: In fliegendem Wechsel dirigieren sie so unterschiedliche Ensembles wie Sinfonieorchester, Chor und Big Band.
Seien Sie dabei!
Herzlichst Ihr
Joachim Litty
(Präsidiumsmitglied des Landesmusikrats Berlin e.V.)
REDEZEIT
"Junge Musikerinnen und Musiker sind Idealisten" Im Gespräch mit Ewa Strusińska
 
Sie liebt die Arbeit mit Jugendlichen: Die renommierte polnisch-britische Dirigentin Ewa Strusińska dirigiert das Landesjugendorchester Berlin bereits zum dritten Mal. In den beiden Herbstkonzerten, am 3. November in der Filharmonia Gorzówska in Gorzów Wielkopolski, Polen, und am 4. November im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks in Berlin, erklingen Werke, die ihr besonders am Herzen liegen: Die Ouvertüre für Orchester von Grażyna Bacewicz und Gustav Mahlers 1. Sinfonie.
Welches musikalische Erlebnis hat Sie zuletzt begeistert?
Das Zusammentreffen mit dem Geiger Frank Peter Zimmermann. Wir haben gemeinsam mit der Orquesta Filarmónica de Gran Canaria im Konzertsaal Auditorio Alfredo Kraus in Las Palmas das Violinkonzert von Robert Schumann aufgeführt. Es ist Schumanns letztes Werk und wird sehr selten gespielt - auf Grund der enorm schwierigen Solostimme, der herausfordernden Orchestrierung und einiger Merkmale, die auf den bevorstehenden Nervenzusammenbruch des Komponisten hindeuten. Frank Peter Zimmermann ist ein Künstler von hohem Rang, er begeisterte uns alle mit seiner Interpretation und seinem tiefen Verständnis für den historischen Hintergrund des Werks.
Mit dem Landesjugendorchester Berlin haben Sie sich als Hauptwerk Mahlers 1. Sinfonie vorgenommen. Worauf kommt es Ihnen bei der Interpretation an?
In der 1. Sinfonie erlebt das Publikum eine Reihe klarer Bilder: Morgendämmerung und erwachende Natur, Vogelstimmen, Sonnenaufgang, begleitet von sieben Hörnern, einen Bauerntanz, einen Trauermarsch und schließlich das Finale mit seinem monumentalen Hymnus, den Mahler selbst als "Dall'inferno al paradiso" ("Von der Hölle zum Paradies") bezeichnet hat – ein Symbol für das Überwinden der größten Schwierigkeiten und das Erreichen eines allumfassenden Glücksgefühls. All dies muss auf verständliche Weise auf der Bühne erklingen und das Publikum so umfassend erreichen, wie eine Opernaufführung die Augen und Ohren eines Theaterbesuchers erreicht.

Wie können Jugendliche Zugang zu Mahlers Werk finden?
Aus Erfahrung weiß ich, dass Mahlers Musik von jungen Menschen immer mit großer Freude, gutem Verständnis für den Stil und enormem Engagement aufgenommen wird. Mahlers musikalische Struktur ist einzigartig und wird sehr intuitiv wahrgenommen. Mahler, der selbst ein geschickter Dirigent war, verwendet viele Zitate aus der klassischen Musik des Standardrepertoires. Seine hervorragende kompositorische Technik sorgt dafür, dass seine Absichten leicht zu erkennen sind, und im Falle von Unklarheiten bietet die Partitur eine unendliche Anzahl an Interpretationsanweisungen. Seine Musik ist eine außergewöhnliche Schule der höchsten Symphonik und gleichzeitig eine große Freude und Erfüllung für die Ausführenden. Die jungen Musikerinnen und Musiker werden keine Schwierigkeiten haben, sie zu verstehen.
 
Grażyna Bacewicz wird in Deutschland gerade erst entdeckt. Was bedeutet diese Komponistin für Sie? Sehr oft und in vielen Ländern führe ich Werke von Grażyna Bacewicz auf. Sie ist eine herausragende Komponistin mit exzellenter Technik. Als großartige Geigerin und Solistin mit langjähriger Erfahrung wird sie vor allem wegen ihrer Kompositionen für Streichorchester geschätzt. Ich liebe besonders ihre 4. Sinfonie, die ich zusammen mit der Sinfonia Varsovia aufgenommen habe. Ich bin überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Name dieser Komponistin weltweit genauso bekannt sein wird wie der von Bartók oder Strawinsky.
 
Die Ouvertüre für Orchester entstand mitten im Zweiten Weltkrieg. Reflektiert die Musik die Schrecken dieser Zeit? Die Ouvertüre verweist bereits ab dem ersten Takt mit einem Pauken-Solo auf das Signal der BBC, des britischen Radiosenders, der während des Krieges eine wichtige Rolle spielte, indem er zuverlässige Informationen lieferte und die Moral der Bevölkerung im besetzten Europa stärkte. Das markanteste BBC-Signal dieser Zeit war das Eröffnungsmotiv der Sendungen: ein vier Noten umfassendes Tonsignal, das dem Buchstaben „V“ im Morsecode (• • • —) entsprach. Es symbolisierte das Wort „Victory“ (Sieg), das zu dieser Zeit zum Symbol der Hoffnung auf die Niederlage des Nationalsozialismus wurde. Dieses Signal basierte auf dem Hauptmotiv von Beethovens 5. Sinfonie, bei der die römische Fünf (V) eindeutig mit dem Buchstaben V assoziiert wurde.
 
Was reizt Sie an der Arbeit mit einem Jugendorchester? Ich liebe es, mit jungen Musikern zu arbeiten. Es gefällt mir, zu beobachten, wie sie Musik intuitiv erfassen. Die Werke, die wir aufführen, sind oft ihre erste Begegnung mit dieser Musik. Ich teile meine Erfahrungen gerne mit ihnen und profitiere meinerseits von unseren gemeinsamen Proben, indem ich neue Perspektiven auf Werke gewinne, die ich bereits mehrfach dirigiert habe. Die jungen Musikerinnen und Musiker sind Idealisten, sie sind noch nicht belastet von all den Sorgen und Pflichten, die Berufsmusiker begleiten. Es ist pure Energie, die sie miteinander teilen und von der Bühne aus in Richtung Publikum senden. Diese Energie nehme ich nach Abschluss des Projekts mit. Sie wird mich noch viele Monate begleiten.
 
Nicht alle Jugendlichen haben das Glück, mit solcher Musik in Berührung zu kommen. In Deutschland wird etwa der Musikunterricht in der Schule immer stärker reduziert. Welche Folgen wird das haben? Die Reduktion des Musikunterrichts in den Schulen hat tiefgreifende soziale Auswirkungen. Musik ist weit mehr als nur ein künstlerisches Fach: Sie fördert die kognitive Entwicklung, unterstützt das kreative Denken und verbessert die sozialen Fähigkeiten von Kindern. Zudem zeigt die Forschung, dass Kinder und Jugendliche, die musizieren, in anderen Fächern, wie Mathematik oder Sprachen, schneller Fortschritte machen, das abstrakte Denken wird gestärkt.
Musikunterricht hat auch eine emotionale Komponente: Er lehrt junge Menschen, ihre Gefühle zu verstehen und auf produktive Weise auszudrücken. Das Spielen eines Instruments oder das Singen wirkt beruhigend und stärkt gleichzeitig das Selbstbewusstsein. Singen ist eine besonders gesunde und natürliche Form der Freizeitgestaltung, die nicht nur Freude bereitet, sondern auch das körperliche Wohlbefinden steigert. In einer zunehmend technisierten und leistungsorientierten Welt ist es entscheidend, dass sich Kinder und Jugendliche durch Musik ganzheitlich entwickeln können.
Welchen Stellenwert hat Musikunterricht im polnischen Schulsystem? In Polen ist das Unterrichtsangebot in Bezug auf Musik zweigeteilt und auch etwas zwiespältig: An den professionellen Musikschulen wird weiterhin mit sehr hoher Qualität unterrichtet, aber der Musikunterricht an den Allgemeinbildenden Schulen wird ebenfalls oft auf ein Minimum reduziert. In Großbritannien, wo ich seit vielen Jahren mit Jugendlichen arbeite, haben Kinder zwar wöchentlich Kontakt mit Instrumenten, aber eine tiefere, fundierte musikalische Ausbildung wird meist über private Unterrichtsstunden vermittelt, die sich nicht alle Familien leisten können. Das führt zu einer gewissen Elitisierung der Musikausbildung, trotz zahlreicher Initiativen und Programme, die sich an Kinder und Jugendliche richten. Jedes Kind sollte die Möglichkeit haben, Musik als Teil seiner Ausbildung zu erleben, unabhängig von finanziellen oder sozialen Voraussetzungen.
 
Interview: Christina Bylow
 
KONKRET WERDEN ! Der Landesmusikrat Berlin e.V. macht Politik
Protestaktion beim Musikalischen Frühschoppen der Berlin Music Commission #BerlinIstKultur
Berlin lebt von der Kultur. Sie ist der entscheidende Standortfaktor, sie ist unsere Schwerindustrie. Mehr als die Hälfte der Berlin-Gäste kommen wegen des attraktiven Kunst- und Kulturangebots in die Stadt. Die damit verbundene Umwegrentabilität lässt Wirtschaftszweige wie Hotel- und Gaststättengewerbe, Tourismus, Nahverkehr, Einzelhandel etc. massiv profitieren. 8,2% der Erwerbstätigen in Berlin arbeiten im Kulturbereich. Der „Arbeitsplatz Kultur“ ist also für den Arbeitsmarkt in Berlin von wesentlicher Bedeutung. Berlin lebt von der kulturellen Vielfalt, sie sichert gesellschaftlichen Zusammenhalt und Lebensqualität, sie schafft internationale Strahlkraft. Berlin ist mit seiner kulturellen Infrastruktur und seinen Festivals ein Magnet für die exzellente internationale Kulturszene und ein attraktiver Ort zum Leben. Kultur schafft vielfältige Räume des sozialen Miteinanders und der Begegnung, des gesellschaftlichen Dialogs, Angebote der kulturellen und politischen Bildung, Orte der Freizeit und des Kulturgenusses. Berliner Kulturschaffende sind über Gastspiele und Kooperationen überall in der Welt präsent. Freie Szene, Amateurkultur und Institutionen aller Sparten sind auf vielfältige Weise miteinander verwoben und bedingen sich gegenseitig. In Kultur zu investieren, schafft nicht nur gesellschaftlichen Zusammenhalt und Lebensqualität. Es sichert auch die Strahlkraft der Stadt und künftige Steuereinnahmen. Der Landesmusikrat Berlin appelliert daher an die politisch Verantwortlichen, im Rahmen der anstehenden Haushaltsverhandlungen für eine zukunftssichernde Finanzierung des Kulturbereiches zu sorgen.

Weiter Informationen finden Sie hier.
MUSIK FÜR ALLE ! Aus den Projekten des Landesmusikrats Berlin e.V.
Orchestertreff
 
„Ganz Berlin soll musizieren“ Der Berliner Orchestertreff 2024 war ein voller Erfolg: Am Wochenende 28./29. September haben 30 Orchester und Instrumentalensembles auf vier Bühnen mehr als 5000 Gäste in der Landesmusikakademie Berlin begeistert. Dazu kamen beim größten Festival der Berliner Amateurmusik etliche kostenfreie Workshops, ein Foyer voller Aussteller und ein umfangreiches Familienprogramm.
Ein besonderes Highlight war die Offene Probe unter der Leitung von Konzerthaus-Ehrendirigent Iván Fischer mit mehr als 150 Amateurmusiker:innen. Für dieses Ereignis waren zwei Sätze aus Beethovens 7. Sinfonie so arrangiert worden, dass auch Akkordeon- und Zupforchester intergiert werden konnten. Am Ende der intensiven und fröhlichen Probe stand der eindringliche Appell von Iván Fischer an alle Mitwirkenden, ihren Enthusiasmus fürs Musizieren an Familienmitglieder, Freundinnen und Freunde und überhaupt jeden weiterzugeben: „Ganz Berlin soll musizieren!“.
Als großes Finale wurde beim Abschlusskonzert im Konzertsaal der UdK Berlin am 12. Oktober noch einmal die beeindruckende Vielfalt der Berliner Amateurmusik gefeiert. So gab es die Möglichkeit, besonders beeindruckende Darbietungen des Orchestertreffs live im Herzen der Stadt zu erleben.
radio3 I rbb-Moderatorin Anja Herzog führte versiert durch das stimmungsvolle Programm.
Der nächste Orchestertreff findet in vier Jahren statt.
 
Jugendensemble Alte Musik (JAM)
Neugier auf andere Zeiten
Am Samstag, 26. Oktober 2024 gibt das Jugendensemble für Alte Musik (JAM) sein Debüt im Bode-Museum. Motto des Konzerts: „Unterwegs – eine musikalische Europareise in der Renaissance“. Künstlerische Leitung: Katharina Bäuml und Hille Wippermann von Capella de la Torre. Die Vorfreude ist groß: Das Jugendensemble für Alte Musik (JAM), ein neues Nachwuchsprojekt des Landesmusikrats Berlin e.V., zeigt, was es in der ersten Probenphase erarbeitet hat. Bei seinem Debüt in der Basilika des Bode-Museums in Berlin widmet es sich der ganzen Bandbreite der Renaissance-Musik. Michael Praetorius, Claudio Monteverdi, Salomone Rossi und Josquin Desprez gehören zu den bekanntesten Komponisten des Abends. Aber auch Greensleeves, bis heute beliebter Song eines Anonymus, wird erklingen. Die 22 jugendlichen Musiker und Musikerinnen von JAM bringen die besten Voraussetzungen mit: Ob Flöte, Stimme, Oboe, Bağlama oder Trompete: Alle beherrschen ihre Instrumente außergewöhnlich gut. Historische Instrumente sind durch sieben Mitglieder von Capella de la Torre präsent – Patenensemble des JAM und eines der weltweit führenden Ensembles für Renaissance-Musik. Gefördert wird das neue Projekt des Landesmusikrats Berlin e.V. von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.
 
„Unterwegs - eine musikalische Europareise in der Renaissance“ –
Konzert des Jugendensembles Alte Musik (JAM) unter der künstlerischen Leitung von Katharina Bäuml und Hille Wippermann.
Samstag, 26. Oktober, 19:30 Uhr. Einlass ab 19 Uhr
Basilika des Bode-Museums in Berlin
Am Kupfergraben 3, 10178 Berlin

Tickets erhalten Sie hier.
Berliner JugendJazzOrchester
 
Spot on Female Composers Das Berliner JugendJazzOrchester spielt Werke ausgewählter Komponistinnen. Die Konzerte am 26. Oktober 2024 im Georg-Neumann-Saal und am 27. Oktober im Maschinenhaus der Kulturbrauerei setzen starke Impulse für mehr Präsenz von flinta Personen im Jazz. Jazzmusikerinnen, besonders Komponistinnen, sind in der männlich geprägten Szene noch immer unterrepräsentiert. Das Berliner JugendJazzOrchester führt nun in zwei großen Konzerten die Werke vier junger Komponistinnen auf, die im Rahmen eines Kompositionswettbewerbs ausgewählt wurden. Monta Tupčijenko, Claudia Dörffinger, Jhoely Garay und Laura Velti, vier Komponistinnen aus Lettland, Deutschland, Mexiko und Italien. Realisiert werden kann das Projekt dank einer Jazz- Projektförderung der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt mit dem Ziel, das künstlerische Potential von Jazzkomponistinnen zu fördern und sichtbar zu machen.
 
Samstag, 26. Oktober, 20 Uhr, im Georg-Neumann-Saal der Universität der Künste Berlin (UdK), Einsteinufer 43, 10587 Berlin, Live-Recording.
Tickets online erhältlich und an der Abendkasse.
Sonntag, 27.Oktober, 20 Uhr, Maschinenhaus der KulturBrauerei, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg
Tickets online erhältlich oder an der Abendkasse.
Landesjugendorchester Berlin
Von der Hölle zum Paradies
Im Herbst 2024 dirigiert Ewa Strusińska zum dritten Mal das Landesjugendorchester Berlin, zur Freude der Musiker:innen, die die intensive Probenatmosphäre sowie die mitreißende Musikalität der polnisch-englischen Dirigentin zu schätzen wissen.
Das diesjährige Herbstkonzert des Landesjugendorchesters beginnt mit einem Werk der polnischen Komponistin Grażyna Bacewicz. Die Ouvertüre für Orchester komponierte sie während des Zweiten Weltkriegs – ein bewegendes musikalisches Dokument des Widerstands.
Bei Mozarts Flötenkonzert KV 313 in G–Dur kommt es zu einer schönen Wiederbegegnung: Die aktuelle Orchesterbesetzung begleitet die ehemalige Mitspielerin Dascha Schuster, die inzwischen an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Flöte studiert.
Mit Mahlers 1. Sinfonie widmet sich das LJO einem Hauptwerk der spätromantischen Orchesterliteratur.
Das Landesjugendorchester spielt am Sonntag, 3. November in der Filharmonia Gorzówska in Gorzów Wielkopolski, Polen und am Montag, 4. November um 20 Uhr im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks in der Masurenallee.
Tickets sind online erhältlich.
 
Instrumentale Amateurmusik
 
Beirat gegründet
Seit etwa einem halben Jahr konnte der Landesmusikrat Berlin e.V. die Netzwerk,- Förder- und Weiterbildungsstrukturen im Bereich Instrumentale Amateurmusik massiv ausbauen. Um hier in Zukunft noch zielgerichteter arbeiten zu können, wurde nun ein neuer Beirat für diesen Zweig einberufen: Unter dem Vorsitz von Ralf Sochaczewsky beraten Vertreter:innen der Berliner Amateurmusikszene fortan über Bedarfe, Wünsche und mögliche Projekte und vor allem darüber, wie der Landesmusikrat Berlin am besten unterstützen kann. Sowohl die Förderung der Instrumentalen Amateurmusik 2024 als auch die C-Ausbildung sind zwei dieser Projekte, die auch in Zukunft die Szene nachhaltig bereichern sollen.
Zusammensein
Gerade wenn die kalte Jahreszeit beginnt, besinnen sich viele auf das eigene Zuhause und die Familie. Doch nicht alle finden diese Art von Geborgenheit. Soziale Einrichtungen müssen in dieser Zeit oft Gefühle von Einsamkeit auffangen. Hierbei möchte der Landesmusikrat Berlin zusammen mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband helfen. Damit möglichst viele Menschen Gemeinschaft erleben können, haben wir auch im Herbst einige WIR-KLANG Konzerte geplant. So können die Bewohner von „Zuhause im Kiez R130“ am 24. Oktober zusammen mit einer Band rocken. Und am 6. November wird der Spielmannszug Pankow den Laternenumzug der KiTa Karow Kidz musikalisch begleiten.
Förderung junger Ensembleleiter:innen
Eigenständig Proben leiten

Das vom Berliner Senat geförderte Projekt bereitet auch in diesem Jahr etwa 100 musikalische Schüler:innen zwischen 15 und 19 Jahren auf die Leitung von Ensembles vor. Es zielt darauf ab, junge Talente auf ihrem Weg zur Musikmentor:in zu fördern und ihnen sowohl musikalische als auch soziale und organisatorische Fähigkeiten zu vermitteln. Der Kurs umfasst intensive Workshops in den Bereichen Orchester, Chor und Big Band, die an der Sophie-Scholl-Schule in Schöneberg stattfinden. Teilnehmende erlernen in mehreren Modulen die Grundlagen des Dirigierens und der Probenplanung. Am Ende des Programms sind die jungen Musiker:innen in der Lage, eigenständig Ensembleproben oder Stimmgruppenproben zu leiten. Sie erhalten ein Zertifikat als qualifizierte:r „Musikmentor:in“. Am Ende des Kurses steht das Abschlusskonzert am 10. November 2024 um 17 Uhr im Konzertsaal der Universität der Künste Berlin (UdK) in der Hardenbergstraße. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind hier erbeten.
 
Musikalische Stolpersteine
 
Spuren der Verfolgten
Im September 2024 startete das neue Projekt „Musikalische Stolpersteine“. Dabei rekonstruieren Schüler:innen die Lebensgeschichten von Musiker:innen, die während des Nationalsozialismus verfolgt wurden. Sie überführen deren Biografien in Medienformate und erleben die Ausstrahlung ihrer Features im Rundfunk sowie über die berlinHistory-App. So entstehen in der Pilotphase des Projektes 2024 an drei Berliner Schulen Audio-Porträts von Hans Heller, Ursula Mamlok und Arno Nadel. Zum Projektauftakt beschäftigte sich eine Klasse am Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach unter Anleitung der Lehrer:innen Henning Wehmeyer und Franka Zimmermann mit dem Komponisten Hans Heller (1898-1969). Unterstützt wurden sie dabei von dem Musikwissenschaftler Albrecht Dümling und von Wolfgang Eichwede, dem Neffen Hans Hellers. RBB-Moderatorin Kamilla Kaiser begleitete die Begegnung. Die Schüler:innen spielten Hellers Musik und produzierten Audiobeiträge zu seinem Leben.
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner hat die Schirmherrschaft für „Musikalische Stolpersteine“ übernommen. Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und von der Dwight & Ursula Mamlok-Stiftung gefördert.
 
Kooperationspartner sind:
musica reanimata e.V.
radio3 vom RBB
Vincentino e.V.
berlinHistory
Staatliches Institut für Musikforschung
Berliner Landeszentrale für politische Bildung
Stolpersteine zum Sprechen bringen
Global Goals für Berlin e.V.

Ansprechpartner:
Sean Prieske
Projektleitung
Musikalische Stolpersteine
E-Mail: prieske@landesmusikrat-berlin.de

Raumkoordination
Mehrfachnutzung ist nachhaltig
Das Team von Global Goals Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, Berlin so schnell wie möglich klimaneutral zu machen und die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der UN bis 2035 zu erreichen. Wir freuen uns, als Projekt nun bei den Global Goals Berlin dabei zu sein!
Die Raumkoordinationsstelle setzt sich mit ihrem Engagement für Mehrfachnutzung von oftmals leerstehenden Räumlichkeiten durch die Amateurmusik gezielt für mehr Nachhaltigkeit ein.
Mehr Infos zu dem Projekt erhalten Sie hier.

Sie lassen die Musik rein!
Neue Räume:
Ev. Kirchengemeinde Kreuzberg – Ölbergkirche
Die Ölbergkirche der ev. Kirchengemeinde Kreuzberg ist nicht nur ein schöner Konzert-Ort, sondern kann auch als Tonstudio genutzt werden. Der Raum lässt sich frei bestuhlen, und es gibt einen Blüthner- und einen Bechstein-Flügel.
Beamten-Wohnungs-Verein zu Köpenick e.G.
Wir freuen uns sehr, dass der Beamten-Wohnungs-Verein zu Köpenick ab sofort mit einem Probenraum mit dabei ist. Der Raum steht Montag- und Dienstagabend kostenfrei zur Verfügung!
Probensaal der Berliner Symphoniker
Neu in unserer Raumdatenbank ist zudem der große Probensaal der Berliner Symphoniker (Hohenzollernkirche), der wochentags zum Proben zur Verfügung steht! Herzlichen Dank! Mehr Informationen zu den Räumen finden Sie in unserer Raumdatenbank.

Landesjugendensemble Neue Musik
Klanglabor
Das Landesjugendensemble Neue Musik Berlin beginnt die Saison 24/25 mit einem neuen Angebot. Als Junges Musiklabor bieten wir Workshops an, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Experimentieren, kreativ sein, Beats sampeln und neue Klänge erschaffen – hier ist für alle etwas dabei!

In Kooperation mit Ensembles der Neue-Musik-Szene Berlins und professionellen Musiker:innen lässt sich die Vielfalt der aktuellen Musik und die Freude an deren Vermittlung auf höchstem Niveau erleben. Weitere Informationen finden Sie hier.
Ansprechpartnerin:
Viola Maria Schmitzer
Projektleitung
E-Mail: lje-nm@landesmusikrat-berlin.de

Instrument des Jahres – Tuba
Gut gebrüllt, Löwe
Wir bringen die Tuba direkt in die Berliner Kitas – ein großes Erlebnis für die Kinder. Der Tubist Jonas Urbat ist überall willkommen mit seiner "großen Trompete" – so nennen die Kinder das beeindruckende Instrument. Gemeinsam erkunden die Kinder spielerisch die vielfältigen Klänge, die man mit der Tuba erzeugen kann: Von Presslufthammer bis Löwengebrüll – alles ist möglich! In den über 30 Mini-Konzerten hören viele zum ersten Mal Musik von Johann Sebastian Bach.
Die Kammermusikreihe im Musikinstrumenten-Museum Berlin geht in die zweite Runde. In der ersten Konzerthälfte präsentiert der französische Tuba-Star Thomas Leleu zusammen mit Guillaume Vincent am Klavier ein klassisches Programm. Im zweiten Teil begeistert das Projekt "Tuba on the Beat" mit rhythmusbasierter Jazzmusik mit den Tubisten Daniel Casimir und Gerhard Gschlößl.
 
Konzert 2
Donnerstag, 24. Oktober, 19 Uhr
Mit Thomas Leleu, Daniel Casimir, Gerhard Gschlößl u.a.

Familienkonzert
Samstag, 30. November, 11 Uhr
Mit der Puppenphilharmonie Berlin und Jonas Urbat
Musikinstrumenten-Museum Berlin
Ben-Gurion-Straße 1
10785 Berlin
Tickets gibt es an der Abendkasse und hier über den Landesmusikrat Berlin e.V.

Berliner Jazztreff
Sunday Vibes
Der 39. Berliner Jazztreff bietet am 24. November erneut die Gelegenheit, die pulsierende Jazzszene der Hauptstadt in all ihren Facetten zu erleben. Ob Kinder, Jugendliche oder erfahrene Jazzmusikerinnen und -musiker: An diesem Tag kommen Jazzfans voll auf ihre Kosten. Der Berliner Jazztreff gilt als generationsübergreifende Plattform, auf der sich die Stars von morgen mit den etablierten Größen der Szene austauschen können. Als besonderes Highlight zählt der Auftritt des Berliner Jugendjazzorchesters unter der Leitung von Fabia Mantwill und Nicolai Thärichen.
 
KulturBrauerei (Kesselhaus und Maschinenhaus),
Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin.
Sonntag, 24. November ab 12 Uhr
Mehr Informationen sind hier erhältlich.

Jugend musiziert Berlin
Neue Vielfalt
Die Bewerbungsphase für den Jugend musiziert Wettbewerb 2025 ist am 1. Oktober gestartet. Die Anmeldung erfolgt wieder ausschließlich digital über jugend-musiziert.org, wo alle Informationen, Termine und die Solo- und Zusatzkategorien einsehbar sind.
Bei den Berliner Zusatzkategorien wird es mit MENA* (Oud/Kanun/Nay) 2025 eine neue Qualität der kulturellen Vielfalt geben. Damit wird ein Teil der Stadtgesellschaft repräsentiert, deren musikalische Bildung meist außerhalb der etablierten Musikschulen stattfindet. *Der Begriff MENA wird u.a. von der UN sowie der OECD verwendet und beschreibt eine Region, die ähnliche geopolitische Merkmale teilt und für eine vielschichtige kulturelle Identität steht, die in Geschichte, Tradition und Religion verwurzelt ist. Somit sind auch die verschiedenen Ausprägungen der Zupf- und Blasinstrumente inkludiert.
ENGAGIERT ! LMR-Mitglieder berichten
Universität der Künste Berlin (UdK)
Die Besten der Besten
Max Rostal war eine der bedeutendsten Erscheinungen in der Geschichte des Violinspiels. Mit dem 1991 von ihm selbst gegründeten Max-Rostal-Wettbewerb wollte er jungen Menschen die Gelegenheit geben, abseits der üblichen Wettbewerbsprogramme ihre künstlerischen Fähigkeiten in anspruchsvollen Programmen zu präsentieren. Seit 2009 wird der Internationale Max-Rostal-Wettbewerb alle drei Jahre an der Universität der Künste Berlin in den Fächern Violine und Viola ausgetragen. Zwischen 19. und 25. Oktober präsentieren höchst talentierte Musiker:innen auch in diesem Jahr ihr Können. Nach zwei Wettbewerbsrunden vor einer hochkarätig besetzten Jury messen sich je drei Teilnehmer:innen pro Fach in den beiden Finalkonzerten. Gemeinsam mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Pavel Baleff bringen sie höchst anspruchsvolle Solo-Konzerte zur Aufführung.
Internationaler Max-Rostal-Wettbewerb für Violine und Viola
UdK Berlin vom 19.-25. Oktober
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei!
Weitere Informationen erhalten Sie hier.
Staatliches Institut für Musikforschung
Zwei Leben
Ein beeindruckender Film beleuchtet das deutsche Musikleben in den Jahren 1933 bis 1945 anhand der Biografien der jüdischen Cellistin Anita Lasker-Wallfisch, einer Überlebenden des Mädchenorchesters im KZ Auschwitz-Birkenau, und des Dirigenten Wilhelm Furtwängler, der von 1922 bis 1945 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker war. Im Anschluss an die Vorführung sprechen Rebecca Wolf und Helge Grünewald mit Regisseur Christian Berger. Eine Kooperationsveranstaltung mit der Wilhelm-Furtwängler-Gesellschaft e.V.
Klassik unterm Hakenkreuz. Der Maestro und die Cellistin von Auschwitz
Filmvorführung und Gespräch
14. November, 18 Uhr

Eintritt: 10 Euro
Curt-Sachs-Saal, Musikinstrumenten-Museum, Staatliches Institut für Musikforschung, 10785 Berlin, Eingang: Ben-Gurion-Straße
Hier finden Sie weitere Informationen.
Berlin Music Commission
Nachwuchs-Event
Am 13. November findet das LISTEN TO BERLIN: YOUTH - Festival mit Summit & Showcase im Frannz Club, KulturBrauerei, von 10 bis 22.30 Uhr statt. Der Tag richtet sich an die nächste Generation von Musikmacher:innen, Kreativen und Brancheninteressierten und bietet Panels, Roundtables, praxisnahe Workshops und Live-Musik.

LISTEN TO BERLIN YOUTH
Frannz Club, 13. November von 10 bis 22.30 Uhr
Tickets sind hier erhältlich.

Genug Geld?
2024 steht Most Wanted: Music, Berlins Festival für die Musikbranche, unter dem Motto Monetize! Gemeinsam wollen wir erkunden, wie sichergestellt werden kann, dass in der Musikbranche alle Beteiligten genug verdienen. Auch in diesem Jahr haben wir für Mitglieder / Newsletter Abonnent:innen des Landesmusikrats Berlin ein besonderes Angebot zusammengestellt:
25 % Ticket-Rabatt mit dem Code "MWMmonetize25", einlösbar in unserem Ticketshop.
Most Wanted:Music: Am 13. und 14. November in der KulturBrauerei Berlin
Carl Bechstein Stiftung

Carl Bechstein Wettbewerb für Kinder und Jugendliche 2024
Vom 18. bis 20. Oktober findet im Kulturstall von Schloss Britz der 10. Carl Bechstein Wettbewerb statt, in diesem Jahr in der Wertung Klavier solo. Alle Wertungsspiele finden öffentlich und bei freiem Eintritt statt. Karten zu 15 Euro/ erm. 10 Euro für das Abschluss-Konzert am 20. Oktober um 16.30 Uhr sind an der Tageskasse erhältlich.
Auch in diesem Jahr gab es mit 260 Anmeldungen einen Rekord an Bewerbungen für den Carl Bechstein Wettbewerb für Kinder und Jugendliche. Nur knapp 70 junge Pianistinnen und Pianisten konnten aus organisatorischen Gründen letztlich zugelassen werden.
Berliner Symphoniker
Elementarkräfte
Auf der Jagd nach dem Feuervogel gelangt Prinz Iwan in den Garten eines Zauberers, in dessen Wunderbaum er das goldglänzende Gefieder entdeckt. Als Preis für seine Freiheit überlässt der Vogel dem Prinzen eine magische Feder. Wie Iwan davon Gebrauch macht, erzählt Igor Strawinsky in seiner Ballettmusik „Der Feuervogel“.
Nicht weniger temperamentvoll klingen die „Norwegischen Tänze“, für die Edvard Grieg den populären Sinklar-Marsch und drei traditionelle Brauttänze junger Männer verwendete. Ein wenig erinnert das an die „Slawischen Tänze“ von Antonín Dvořák, dessen 7. Sinfonie das Konzert eröffnen wird. Es dirigiert Sebastian Tewinkel.
Das Konzert der Berliner Symphoniker trägt den Titel „Feuer & Flamme“.
Sonntag, 20.Oktober; 15:30 Uhr im Großen Saal der Berliner Philharmonie
Weitere Informationen erhalten Sie hier.
EKBO – Arbeitsstelle für Kirchenmusik
Orgel-Touren

Mit wem und wie kann ich meine eigene Faszination für die Orgel teilen? Wie kann ich touristische Ausflüge mit den regionalen Kulturschätzen Kirche und Orgel verbinden? Das Seminar soll Lust zum Entwickeln eigener Ideen wecken,
Kantorin Annegret Schönbeck, künstlerische Leiterin der Orgelakademie Stade, liebt es, überraschende Begegnungen von Menschen aller Generationen mit Orgeln ihrer Heimat oder ihrer Urlaubsregion zu initiieren.
Für Orgelbegeisterte, Mitarbeitende im Tourismus, Pfarrer:innen, und alle, die ihre Orgelemporen mit neugierigen Menschen füllen wollen.
Anmeldung: Arbeitsstelle für Kirchenmusik, kirchenmusik@ekbo.de
Kosten: 20 €.
Vereinigung Alte Musik Berlin e.V.
Wunsch und Realität
Wie steht es um die Gleichberechtigung im Arbeitsleben der freien Musik-Szene? Welche Mechanismen und Strukturen in unserem Arbeitsumfeld können zu Benachteiligungen führen, und wie kann man diesen begegnen?
Neben der Annäherung an diese Fragen wollen wir aus einem psychologischen und juristischen Blickwinkel heraus betrachten, was wir gesellschaftlich als „normal“ empfinden, wo problematische Verhaltensweisen beginnen und an wen wir uns im Zweifel wenden können, wenn wir Diskriminierung und Gewalt erfahren. Der Workshop ist kostenfrei und richtet sich an Musiker:innen der Alten Musik sowie an alle Interessierten.
Online-Veranstaltung am 21. Oktober von 10 bis 13 Uhr
Referentinnen: Linda Ann Davis, Lea Maria Breuer und Frauke Kanschik
Eine Anmeldung ist erforderlich.
Chorverband Berlin
Doppelt schön
Am 16. November begegnen sich der Landesjugendchor Berlin unter der Leitung von Bastian Holze und der Purple Noise Choir, geleitet von Frauke Bublies am Weißensee auf der Bühne. Zuhörer:innen erwartet die doppelte Portion an stimmlicher Power, eine bunte Mischung an Rock, Pop und Metal. Tickets sind online im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich.
16. November, 19 Uhr
Edeltöne…ganz schön unklassisch
ick fühl mich berlin – zwei Jugendchöre aus dem „place to be“
Bildungs- und Kulturzentrum „Peter Edel“
Berliner Allee 125, 13088 Berlin
MUSIK UND LITERATUR Unser Buchtipp
Gesang der Glühlampen Empfohlen von Susanne Hein, Leiterin der Musikbibliothek der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)
 
Dieses Bändchen aus der Reihe „Fröhliche Wissenschaft“ des Berliner Verlags Matthes & Seitz verdanken wir einem Zufallsfund: Bei Archivrecherchen im Engadin stieß der über Kur- und Hotelorchester forschende Schweizer Musikwissenschaftler Mathias Gredig auf ein Konzertprogramm, das ihn faszinierte und zur Aufarbeitung unbekannter Dokumente veranlasste. Im Mittelpunkt seines Buches steht der futuristische Maler und Komponist Luigi Russolo (1885-1947). Dessen Experimente mit selbstgebauten „Geräuschintonatoren“ fanden als Elemente der „Lärmmusik“ Einzug in die Musik von Tanzkapellen und Jazzbands. Schauplatz des Geschehens in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg ist vor allem das Mailänder Luxushotel „Kursaal Diana“, doch die Futuristen trafen sich auch gerne in anderen Grandhotels im Alpenraum oder in Berlin und Paris, um ihre Technikfaszination auszuleben und die in den Hotels vorhandenen neuen Telefone, Glühlampen und andere Erfindungen zu feiern. Allerdings schreckte die anarchische und kriegsbegeisterte Gruppe, allen voran ihr Gründer Tommaso Marinetti, nicht einmal vor Bomben als Teil ihrer künstlerischen Inszenierungen zurück: Ein Konzert von Russolo 1921 in Mailand endete mit sechs toten Orchestermitgliedern! Entspanntere Lektüre ist dagegen das Kapitel „Mailänder Risotto“, in dem der Autor neben historischen Rezepten und Anekdoten erstaunlich viele Bezüge zur Musik präsentiert.
Mathias Gredig: Grandhotels, Risotto und Bomben: Geschichte der futuristischen Geräuschkunst. Berlin : Matthes & Seitz, 2024. 173 S. ISBN 978-3-7518-3012-6
 
MUSIK IM KINO Unser Filmtipp
Schrei der Steine
 
Der in Sankt Petersburg geborene Regisseur Victor Kossakovsky macht Filme für die Ewigkeit. Monumental, filigran, visuell überwältigend und von großer Dringlichkeit. Sein Thema ist kein Geringeres als das Überleben des Planeten und seiner Geschöpfe unter dem destruktiven Einfluss des Menschen. Spätestens sein Tierporträt „Gunda“ machte ihn und das von ihm beobachtete Hausschwein bekannt. Nun hat er sich den Bausektor vorgenommen, verantwortlich für 40 Prozent der Umweltverschmutzung. Sein Dokumentarfilm „Architecton“ beginnt mit einem Drohnenflug über skelettierte Wohnblöcke in der Ukraine, zerstört von russischen Raketen. Schutthalden, Raubbau an der Natur in den Steinbrüchen, obsessives Betonieren und immer wieder Ruinen, auch aus der Antike, folgen aufeinander im Kreislauf von Bau und Zerstörung. In wenigen Sätzen reflektiert der italienische Architekt Michele De Lucchi dabei die Sünden seiner Zunft. Orchestriert wird der gewaltige Bilderstrom von Musik, die der russisch-französische Komponist Evgueni Galperine eigens für diesen Film schrieb. Trompete, Cello, die menschliche Stimme und elektronische Klänge erzeugen einen suggestiven Sound, der nie einfach nur illustriert, sondern ein eigenes akustisches Universum erschafft. Unbedingt ansehen und anhören! Und zwar im Kino.
Der Landesmusikrat Berlin vergibt in Kooperation mit Neue Visionen Filmverleih 2x2 Kinofreikarten über Social Media.
Architecton
Regie: Victor Kossakovsky
Dokumentarfilm Deutschland/Frankreich 2024, ca. 94 Minuten
Seit dem 3. Oktober im Kino

TERMINE
 
Berliner JugendJazzOrchester
26.10. und 27.10. Berliner JugendjazzOrchester meets Female Composers

Instrument des Jahres
24.10. Tubakonzertreihe im Musikinstrumenten-Museum. Teil 2
20.11. Tuba Familienkonzert

Gemeinsame Sache: Musik

Wir-Klang Konzerte
Siehe Website Landesmusikrat Berlin e.V.

Jugendensemble Alte Musik
26.10. Konzert

Kalender der Instrumentalen Amateurmusik
30.11. Konzert 100jähriges Jubiläum BDLO

Landesjugendorchester Berlin
04.11. Herbstkonzert

Förderung junger Ensembleleiter:innen
10.11. Abschlusskonzert

Berliner Jazztreff
24.11. Berliner Jazztreff
Bildnachweise: Bild 1: Stephan Röhl. Bild 2: Bartek Barczyk. Bild 3: Andrii Budukevych/LMR. Bild 4: Gerold Rebsch. Bild 5: Harry Schnitger/DHM. Bild 6: LMR. Bild 7: Tommi Aittala. Bild 8: Björn Kasan/LMR Bild 9: Stephan Röhl. Bild 10: Henning Wehmeyer. Bild 11: LMR. Bild 12: Stephan Röhl. Bild 13: Pierregab. Bild 14: Simon Chmel. Bild 15: Lenny Rothenberg. Bild 16: UdK. Bild 17: Privatbesitz. Bild 18: Nadine Müller. Bild 19: Godenschweger Photography. Bild 20: Boris Bocheinski. Bild 21: Annegret Schönbeck. Bild 22: Vincent Flückinger. Bild 23: BuK Peter Edel. Bild 24: Matthes & Seitz Berlin. Bild 25: Neue Visionen Filmverleih.
Impressum
Landesmusikrat Berlin e.V., Karl-Marx-Str. 145, 12043 Berlin
Redaktion: Christina Bylow, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Landesmusikrat Berlin e.V.
Hier können Sie sich von unserem Newsletter abmelden