BERLINER RESONANZEN
Der Newsletter des Landesmusikrats Berlin e.V.
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Liebe Leser:innen,
die erste Musikschule Deutschlands wurde vor 100 Jahren in Charlottenburg gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Musikschulen unter den ersten Institutionen, die wiedereröffnet wurden, nach dem Mauerfall schafften sie es, eine Symbiose aus Breiten- und Spitzenarbeit herzustellen. In der Coronazeit war der Musikschulunterricht für viele Schüler:innen und deren Familien ein besonderer Halt. Die Schlüsselposition der Musikschulen für die Musikalische Bildung ist unbestritten, der Ansturm ungebrochen, die Wartelisten sind lang. Es gibt jedoch zu wenig musikpädagogisches Personal in allen Berufsfeldern, zu wenige Bewerber:innen an den Hochschulen. Die Musikschulen arbeiten an Kooperationsmodellen mit Kitas und Schulen, um den Nachwuchs zu sichern. Die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und Musikschulen muss dringend verbessert werden. Wie wichtig die Ausbildung des musikalischen Nachwuchses ist, lesen Sie auch im Interview mit Sir Donald Runnicles, Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin. Noch immer wird die Arbeit der öffentlichen Berliner Musikschulen zu 75 % von Honorarkräften getragen. Damit ist Berlin Schlusslicht im Bundesdurchschnitt (75 % Festanstellungen). Das Bundessozialgericht hat 2022 in einer Einzelfallentscheidung eine Musikschullehrerin sozialversicherungspflichtig eingestuft. Das Urteil löste bei den Spitzenverbänden der Sozialversicherungsträger eine Änderung der Bewertungsmaßstäbe aus. Immer mehr Musikschulen in Deutschland stellen auf Festanstellung um. Auch Berlin hat sich auf den Weg gemacht. Wie der Weg genau aussehen wird, wissen wir noch nicht. Die Veränderungen dürfen nicht zu Lasten der Honorarkräfte gehen, die all die Jahre gute Musikschularbeit gemacht haben und auch nicht zu Lasten der Schüler:innen, indem Unterrichtsplätze abgebaut werden oder Entgelte steigen. Helfen Sie mit, dass die Musikalische Bildung und damit auch die Musikschulen entsprechend dem Motto des Landesmusikrates „Musik für alle“ erhalten bleiben und beteiligen Sie sich an unserer Postkartenaktion. Alle Informationen dazu finden Sie auf der Aktionsseite auf unserer Homepage unter der Rubrik Musikpolitik.
Herzliche Grüße
Ina Finger (Präsidiumsmitglied des Landesmusikrats Berlin e.V.)
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„Das Orchester ist eine Metapher für das Leben“ Im Gespräch mit Sir Donald Runnicles
Sir Donald Runnicles, 1954 in Schottland geboren, ist seit 2009 Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin. Seine 45-jährige Karriere führte ihn zu bedeutenden Sinfonieorchestern und Opernhäusern, darunter die San Francisco Opera, das BBC Scottish Symphony Orchestra und das von ihm geleitete Grand Teton Music Festival in Wyoming, USA. Im Februar 2024 wurde Runnicles zum Chefdirigenten der Dresdner Philharmonie ernannt, dieses Amt tritt er mit der Saison 2025/26 an. Das Orchester der Deutschen Oper Berlin ist Pate des Landesjugendorchesters Berlin.
Welches musikalische Erlebnis hat Sie zuletzt begeistert? Neulich, nach einem geglückten Abend mit „Intermezzo“ von Richard Strauss in der Deutschen Oper, fuhr ich mit dem Auto nach Hause und stellte das Radio an. Auf einmal hörte ich die Manfred-Sinfonie von Tschaikowsky. Ich hatte keine Ahnung, wer spielte und wer dirigierte, aber es war einfach grandios. Obwohl ich irgendwann zu Hause angekommen war, blieb ich im Auto sitzen und hörte die Sinfonie bis zum letzten Ton. Es war so leidenschaftlich, so stark, dass ich in diesem Augenblick auch daran erinnert wurde, wie sehr die Musik mein Leben ist und nicht nur mein Beruf. Ich kann den ganzen Abend am Pult stehen und danach trotzdem noch intensiv Musik hören. Es stellte sich heraus, dass das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin gespielt hatte, eine Aufnahme aus der Philharmonie, mit Vasily Petrenko als Dirigent. Vasily war schon unser Gast beim Grand Teton Music Festival in Wyoming, ein toller Musiker. Die Manfred-Symphonie ist ein Meisterwerk, sie wird nicht so häufig gespielt wie die anderen Sinfonien von Tschaikowsky, vielleicht wegen ihres ungewöhnlichen Finales, das leise endet. Und eben nicht, wie man es gewohnt ist, mit einem lauten Jubel.
Richard Strauss‘ Oper „Intermezzo“, die Ende April Premiere hatte, ist eine der lustigsten Inszenierungen in der Deutschen Oper. Darf man in der Oper lachen? Aber ja. Es ist schön, dass das Publikum lacht und manchmal sogar tobt vor Lachen. „Intermezzo“ ist sehr unterhaltsam, man kann sich gut in die Figuren hineinversetzen. Das Orchester ist der Hauptprotagonist des Abends, man sieht es auf live-Videos, außerdem geht es um die Dynamik einer Ehe, in der einer - der Kapellmeister - ständig unterwegs ist und der andere - seine Frau - zu Hause wartet. Das Libretto verrät viel aus dem persönlichen Leben von Richard Strauss und seiner Frau Pauline.
Hatten Sie sofort einen Zugang dazu? Offen gesagt, konnte ich mit dem Stück zunächst wenig anfangen, aber der Regisseur Tobias Kratzer hat es in die Gegenwart geholt, und zwar nicht nur auf der Handlungsebene, sondern auf der Gefühlsebene. Schließlich war die Perspektive der Frau der Schlüssel für mich: Ich habe mich mit ihr beschäftigt, mit dem, was von ihr erwartet wird, was sie durchmachen muss, und in der Inszenierung von Tobias wurde es für mich dann nicht nur unterhaltsam, sondern relevant. So wie dieser Kapellmeister in „Intermezzo“, geht man einfach nicht um mit einer Frau. Außerdem erzählt das Stück viel vom Kosmos einer Oper. Skatspielende Musiker, die Angst haben, nach der Pause zu spät in den Orchestergraben zu kommen - das gehört auch zum Leben in einem Opernhaus.
An das Orchester stellt die Musik höchste Anforderungen. „Intermezzo“ ist eines der schwierigsten Stücke, die das Orchester der Deutschen Oper Berlin jemals gespielt hat. Und keines der Orchestermitglieder hat es vorher gespielt oder gekannt, auch ich nicht.
Finden Orchester der Spitzenkategorie genügend hochqualifizierten Nachwuchs? Darüber machen wir uns viele Gedanken. Die Orchester müssen heute immer mehr in die musikalische Ausbildung eingreifen. Das geschieht in den Orchesterakademien, die eine Ausbildung bieten, die man schlicht und einfach nicht so oft an einer Musikhochschule findet. Ich bin unendlich stolz auf unsere Musikerinnen und Musiker, die diese Aufgabe übernehmen. Einige unserer Orchestermitglieder unterrichten an Musikhochschulen. Sie übernehmen die Verantwortung für die nächste Generation. Auch das Dirigieren lernt man nur bedingt an den Hochschulen. Ich sage es ungern: Aber meine Assistenten, die Proben dirigieren, kommen sehr oft aus London oder aus New York, wo an den Hochschulen sehr viel praxisnäher ausgebildet wird. Es gibt Ausnahmen, aber die klassische Kapellmeister-Laufbahn wird immer seltener. Wir haben hier an der Oper weiterhin ein Programm für junge Dirigentinnen und Dirigenten, die vordirigieren. Das Orchester wählt zwei von ihnen aus, die dann zwei Jahre als meine Assistenten arbeiteten. Gerade haben zwei meiner ehemaligen Assistenten sehr gute Stellen als Generalmusikdirektoren gefunden. Die jungen Leute auszubilden und in die Welt zu schicken, ist meine Art des Zurückgebens. Je älter ich werde, desto mehr habe ich den Wunsch, etwas weiterzugeben. Es ist mein Dank an diejenigen, die ihre Fähigkeiten und ihre Zeit in mich investiert haben.
Das Orchester der Deutschen Oper Berlin ist Pate des Landesjugendorchesters Berlin. Auch in diesem Herbst soll es wieder eine gemeinsame Aufführung zur Saisoneröffnung geben, unter dem Motto „Geteilte Pulte“. Haben Sie selbst einmal in einem Jugendorchester gespielt? Ja, ich war Hornist. Horn wollte ich lernen, weil ich Richard Strauss und Richard Wagner so liebte und es in deren Werken so wunderbare Horn-Stellen gibt. Aber ich wollte schon damals Dirigent werden. Im Jugendorchester sammelte ich Erfahrung mit bekannten Dirigenten. Ich lernte viel über Intonation und Zusammenspiel. Ein Orchester ist eine Metapher für das Leben. Es geht immer darum: Wie kommen Menschen miteinander aus?
Wenn die Pläne mancher Landesregierungen umgesetzt werden, kommen Kinder und Jugendliche in der Schule immer weniger mit Musik in Berührung, geschweige denn mit dem Ensemblespiel. Musikunterricht und Musikschulunterricht werden zusammengestrichen. Was geht Ihnen dabei durch den Kopf? Ich frage mich, wofür diese politisch verantwortlichen Menschen gewählt worden sind. Wenn man den Musikunterricht in der wichtigsten Zeit abschafft, in der Kindheit und Jugend, - wer soll dann dafür sorgen, dass diese Kinder und Jugendlichen infiziert werden von Musik? Ich hatte in der Schule einen fantastischen Musiklehrer, der mir die Oper nahegebracht hat. Ein Land besteht aus seiner Kultur. Häuser wie die Philharmonie, die Opern, die Museen zu haben, ist schön. Aber woher kommt der musikalische Nachwuchs? Woher das musikinteressierte Publikum?
Sie verlassen die Deutsche Oper Berlin im Jahr 2026, ein Jahr bevor Ihr Vertrag ausläuft. Ein Statement? Nein, es hat mit meiner Familie zu tun, mit Kindern und Enkelkindern, die in den USA leben. Immerhin bin ich schon seit 2009 an der Deutschen Oper Berlin. Es war eine bereichernde Zeit mit wunderbaren und hochmotivierten Musikern und Mitarbeitern. Nun ist es richtig und wichtig, dass ein neuer Generalmusikdirektor neue Perspektiven öffnet. Aber ein Dirigent legt nicht einfach den Stab hin und dirigiert nicht mehr. Auf Ihrem Schreibtisch liegt die Partitur von Mahlers 5. Sinfonie. Auch ein gerahmtes Foto Gustav Mahlers blickt Sie an. Welche Beziehung haben Sie zu diesem Komponisten? Er war immer ein Vorbild, gerade als Dirigent. Man spürt den Dirigenten Gustav Mahler in seinem Werk. Er hat beim Dirigieren seiner Werke Änderungen vorgenommen, retuschiert, gestrichen, Dynamik verändert. Er hat an Opernhäusern ein riesiges Repertoire dirigiert – das hat mich schon als Student fasziniert. Wo gibt es schon die Möglichkeit, solch ein Repertoire zu dirigieren? Das war der Grund, weshalb ich nach Deutschland gegangen bin. So viele unterschiedliche Stücke in einer Spielzeit zu dirigieren – das ist in Großbritannien heute noch undenkbar. Ich wollte an einem Abend „Lohengrin“ dirigieren und am nächsten „Frau ohne Schatten“ und kurz darauf eine Sinfonie. Und so ist es gekommen.
Wie werden Sie all diese Klänge los, wenn Sie zur Ruhe kommen wollen? Dafür habe ich einen Flugsimulator zu Hause, damit reagiere ich mich ab. Wenn ich spätnachts von einer Vorstellung nach Hause komme und meine Frau schon schläft, setze ich mich hin und fliege nach Salzburg oder sonst wohin. Das ist so eine Leidenschaft von mir, ich habe es hier in Berlin gelernt. Ich könnte ein Flugzeug fliegen, aber darum geht es gar nicht. Abflug, Anflug, Landung – ich liebe das. Es ist der beste Ausgleich für mich.
Interview: Christina Bylow
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KONKRET WERDEN !
Der Landesmusikrat Berlin e.V. macht Politik
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Thema 1: Musikschulen sichern für alle. Postkartenaktion
Die Arbeitsfähigkeit der Öffentlichen Berliner Musikschulen ist gefährdet. In Folge des so genannten Herrenberg-Urteils ist die Beschäftigung von Musiklehrer:innen als Honorarkräfte in den meisten Fällen nicht mehr möglich. Viele Gemeinden und Städte in der Bundesrepublik haben inzwischen von Honorartätigkeit auf Festanstellung umgestellt. In Berlin ist dies noch nicht erfolgt. Aufgrund der daraus resultierenden Rechtsunsicherheit wurde in einigen Bezirken der Abschluss von neuen Honorarverträgen gestoppt. Gefährliche Einsparpläne werden diskutiert. Die Lage spitzt sich täglich zu. Der Landesmusikrat unterstützt den Beschluss des Berliner Musikschulbeirates, die Honorarverträge von Musikschullehrkräften in tarifliche Anstellungsverhältnisse umzuwandeln. Und zwar bei Erhalt des bestehenden Unterrichtsangebotes mit bezahlbaren Beiträgen insbesondere für schwächere Einkommensgruppen. Hella Dunger-Löper, Präsidentin des Landesmusikrats Berlin e.V. sagt: „Wir fordern den Senat von Berlin auf, umgehend Entscheidungen zu treffen, um den Weiterbetrieb der Öffentlichen Musikschulen und auch die Versorgungsdichte der Berliner Bevölkerung mit Musikschulunterricht abzusichern.“ Um auf die schwierige Lage aufmerksam zu machen, hat der Landesmusikrat eine neue Postkartenaktion gestartet. Hierfür bitten wir Sie um Ihre Unterstützung! Machen Sie mit bei unserer Postkartenaktion für die Absicherung der Öffentlichen Musikschulen: 1. Machen Sie ein Selfie mit unserer Aktionspostkarte. 2. Posten Sie die Bilder über social media oder senden Sie sie uns per E-Mail für die Veröffentlichung. Hier können Sie die PDF der Aktionspostkarte zum selbst ausdrucken/Anzeigen auf Tablet oder Handy herunterladen.
Die Karten liegen außerdem auch in unserer Geschäftsstelle zur Abholung bereit (täglich von 9-16 Uhr).
Für die Absicherung der Musikschulen hat sich der Landesmusikrat Berlin e.V. auch bei der Demonstration am 1.Mai und auf der großen Tuba-Demonstration vor dem Brandenburger Tor am 12. Mai eingesetzt. Dort sprachen Antje Valentin vom Deutschen Musikrat, Friedrich Neumann vom BMU LV Berlin, Adriana Balboa von ver.di, Franz-Michael Deimling für die Elternvertreter der Musikschulen, Robin von Olshausen für Unisono. Es erwiderte Dennis Haustein, Mitglied des Abgeordnetenhauses Berlin.
Die Landeslehrer-Vertretung der Berliner Musikschulen (LBM) e.V. hat eine Petition für den Erhalt des Musikschulangebots und die Absicherung der Lehrkräfte gestartet. Hier können Sie die Petition unterzeichnen.
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Thema 2: Hörerdialog bei radio3 - jetzt bitte an Umfrage teilnehmen
Seit dem 2. April 2024 sendet die Kulturwelle des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) unter dem neuen Namen "radio3". Mit der Umbenennung war auch eine Neuausrichtung verknüpft. Den Landesmusikrat haben zu dieser und auch den vorhergehenden Veränderungen viele Nachrichten erreicht.
In einem Dialogprozess mit dem rbb haben wir diese Inhalte übermittelt. Am 10. Juni 2024 veranstaltet der rbb im Rahmen der rbb Dialogwoche einen weiteren Hörerdialog, zu dem auch der Landesmusikrat einige Mitglieder entsenden kann.
Um auf dieses Austauschformat gut vorbereitet zu sein, bitten wir Sie um Ihre Teilnahme an einer Befragung zur Neuausrichtung des Senders und Ihren bisherigen Erfahrungen mit dem neuen Programm. Teilnahmefrist: 9. Juni.
Hier gelangen Sie zur Umfrage.
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MUSIK FÜR ALLE !
Aus den Projekten des Landesmusikrats Berlin e.V.
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Neue Projekte beim Landesmusikrat Berlin e.V.
Instrumentale Amateurmusik
Im Jahr 2022 votierten die Mitglieder des Landesmusikrats Berlin e.V. im Rahmen der Generalversammlung mit deutlicher Mehrheit für die Schaffung einer Anlaufstelle für Instrumentale Amateurmusik in Berlin nach dem Beispiel aus anderen Bundesländern. Durch die Unterstützung des Berliner Abgeordnetenhauses und der Senatsverwaltung kann dieses Vorhaben jetzt umgesetzt werden. Die Aufgaben der neuen Anlaufstelle sind vielfältig: Zusammenarbeit mit den Instrumentalverbänden, Entwicklung von Förderprogrammen für die Szene, Qualifikations- und Weiterbildungsmaßnahmen für Ensembles und deren Leitungen und vieles mehr. Ansprechpartner: Björn Kasan Projektleitung Instrumentale Amateurmusik
Jugendensemble für Alte Musik (JAM)
Das Ensemble für junge Leute, die sich für Musik der Renaissance begeistern, befindet sich in Gründung. Gespielt werden Kompositionen des 16. und 17. Jahrhunderts – Musik, die Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel in ihrer Jugend gehört haben. Patenensemble von JAM ist Cappella de la Torre, ein weltweit renommiertes Ensemble für diese Musik, unter der Leitung von Katharina Bäuml. Einen ersten Vorgeschmack gibt es am 1. Juni um 13 Uhr anlässlich der Ausstellungseröffnung von „Rein ins Gemälde. Eine Zeitreise für Kinder“ im Deutschen Historischen Museum (DHM). Eintritt frei. Anprechpartner:
Markus Mokosch Projektleitung Jugendensemble Alte Musik (JAM)
Die Kontaktdaten finden Sie hier:
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Instrument des Jahres - Tuba
Highlights für Tiefblech
Tubafest Berlin 9.-12. Mai
Mehr als 80 Tubistinnen und Tubisten aus allen Bundesländern reisten zum Tubafest Berlin in die Bundeshauptstadt. Amateurmusiker:innen und ein interessiertes Publikum kamen in den Genuss ungewöhnlicher Konzerte, nahmen an Workshops teil und demonstrierten zum Abschluss mit instrumentalem Einsatz für die Musikalische Bildung vor dem Brandenburger Tor. Zu den Höhepunkten zählte das ausgebuchte Eröffnungskonzert in der Heilandskirche in Berlin-Moabit mit dem Trio 21meter60 und dem Melton Tuba Quartett. Wir danken allen beteiligten Musiker: innen und unserem Kooperationspartner, dem Deutschen Tubaforum e.V. sowie der Staatsoper Unter den Linden und der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, die ihre Orchesterprobenräume großzügig zur Verfügung stellten.
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Landesjugendorchester Berlin
Schöne Aussichten
Anlässlich der Olympischen Spiele fährt in diesem Sommer eine Delegation des Berliner Landesjugendorchesters nach Versailles, um dort mit Studierenden des Conservatoire Versailles Grand Parc und weiteren Musiker:innen aus der ganzen Welt ein internationales Orchester zusammen zu stellen. Höhepunkte der diesjährigen Kooperation sind zwei Konzerte im Schloss Versailles am 3. und 4. Juli.
im Rahmen des Saisoneröffnungsfests der Deutschen Oper am 31. August 2024 findet wieder das Projekt „Geteilte Pulte“ statt, bei dem die Jugendlichen gemeinsam mit den Orchestermitgliedern der Deutschen Oper auf der Bühne stehen dürfen. Die Leitung des Konzerts übernimmt Giulio Cilona.
Die Herbstarbeitsphase unter der Leitung von Ewa Strusinska findet vom 27.Oktober - 2. November 2024 in Rheinsberg statt. Auf dem Programm steht unter anderem die 1. Sinfonie von Gustav Mahler.
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Berliner JugendJazzOrchester
Jazz von Komponistinnen
Die neue Besetzung des Berliner JugendJazzOrchesters fährt vom 25.- 29. September zur „Drehscheibe Big Band“ ins Allgäu, wo es auf andere Landesjugendjazzorchester aus ganz Deutschland trifft. Zur regulären Arbeitsphase im Herbst (20. - 26. Oktober) wird das Orchester neue Kompositionen von Frauen aus der internationalen Jazz-Szene erarbeiten. Im Rahmen des von der Senatsverwaltung geförderten Projekts „Spot On: Flinta* Composers“ wurden von einer Jury aus Jazz-Beirat und IG Jazz folgende Musikerinnen für eine Auftragskomposition ausgewählt: Monta Tupcijenko, Claudia Döffinger, Laura Velti, Jhoely Garay.
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Jugend musiziert
Berlins Beste
Nach Pfingsten ist in Lübeck der 61. Bundeswettbewerb Jugend musiziert zu Ende gegangen. 107 Kinder und Jugendliche aus Berlin waren in Lübeck dabei und brachten 37 erste, 38 zweite und 23 dritte Preise nach Hause.
Eine Auswahl der Berliner Teilnehmer:innen spielt beim Bundespreisträger:innenkonzert am 29. Juni 2024 um 17 Uhr im Roten Rathaus, die Organist:innen in der St. Marien Kirche Reinickendorf am 30. Juni 2024 um 16 Uhr. Viele der Kinder und Jugendlichen erarbeiten bereits hochmotiviert ihr Wettbewerbsprogramm für das nächste Jahr und nehmen ihre Sonderpreise wahr, für deren Vielfalt wir uns bei den Stifter:innen bedanken.
Bedanken möchten wir uns auch bei Radio Fritz (Tom Kölm, Marion Schmidt) und insbesondere bei Christoph Schrag von der Sendung „Fritz unsigned“, für den Support von Jugend musiziert Pop. Der Landesmusikrat Berlin e.V. hat im Frühjahr das Wettbewerbsformat und die Visionen von Jugend musiziert Pop vorstellen dürfen und mit WR51 konnte sich dieses Jahr wieder eine Band des Wettbewerbs bei „Fritz unsigned“ präsentieren.
Konzert der Orgelpreisträger:innen: 30. Juni um 16 Uhr St. Marien Kirche, Berlin-Reinickendorf
Konzert der Bundespreisträger:innen am 29. Juni um 17 Uhr Festsaal, Rotes Rathaus Berlin Der Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich unbedingt hier an, da die Platzkapazität begrenzt ist.
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Raumkoordination
24. Jour Fixe des Berliner Quartiersmanagements
Die Raumkoordinationsstelle durfte sich beim Jour Fixe des Berliner Quartiersmanagements am 17. April zum Thema Einsamkeit in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen vorstellen. Gemeinsames Musizieren hilft gegen Einsamkeit, und es gibt viele Synergien: Wir setzen uns unter anderem ein für mehr Musik in Nachbarschaften und Kooperationen zwischen Amateurmusikensembles und Stadtteilzentren.
Neuzugänge in unserer Raumdatenbank
Epiphanien-Saal in Charlottenburg Wir freuen uns, dass die evangelische Kirchengemeinde Epiphanien in Charlottenburg ab sofort mit dem großen Epiphanien-Saal mit dabei ist in unserer Raumdatenbank! Der Saal ist mit 265m² sehr gut geeignet für Proben größerer Ensembles. Auch der Kirchenraum und vier weitere Räume stehen zur Verfügung.
Kieztreff des Stadtteilzentrums Steglitz e.V. Neu in unserer Raumdatenbank ist auch der Kieztreff des Stadtteilzentrums Steglitz! Es besteht auch die Möglichkeit zu Open-Air-Proben im Garten. Der Kieztreff ist sehr daran interessiert, einen Chor zu finden, der offen ist für die Nachbarschaft im Kiez. Mehr Informationen zu den Räumen finden Sie auf unserer Raumdatenbank.
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Förderung junger Ensembleleiter:innen
Jetzt anmelden!
Dirigieren lernen und ein Ensemble (Orchester, Chor oder Big Band) anleiten? Noch bis 1. Juli können sich Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren, die an einer Berliner Schule eingeschrieben sind, für das kostenlose Programm „Förderung junger Ensembleleiter:innen“ anmelden. Das Programm wird im Herbst 2024 an drei Wochenenden stattfinden. Die Termine und der Anmeldungslink finden sich hier
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Gemeinsame Sache: Musik
Berliner Kalender der Instrumentalen Amateurmusik
Die Berliner Amateurmusikensembles sind nicht wegzudenken aus der hiesigen Kulturlandschaft. In ihrer Fülle und Diversität tragen sie entscheidend zur Buntheit der Stadt bei. Mit dem Berliner Kalender der Instrumentalen Amateurmusik hat der Landesmusikrat auf seiner Webseite ein praktisches Informationstool geschaffen. Hier kann man sich für die nächsten Konzertbesuche inspirieren lassen. Alle Berliner Amateurensembles sind herzlich eingeladen, laufend ihre Termine einzutragen! Die Aufnahme in den Kalender ist kostenfrei. Der Landesmusikrat und der Paritätische Wohlfahrtsverband machen den Kalender auf ihren eigenen und auf den relevanten PR-Kanälen bekannt. Unter anderem gibt es auf den Social Media-Kanälen des Landesmusikrats den „Konzerttipp der Woche“. Hier geht’s zum Kalender – inklusive Möglichkeit zur Termin-Eintragung.
Orchestertreff
Am Wochenende 28./29. September wird die Landesmusikakademie Berlin im FEZ zum größten Amateurmusikfestival Berlins. Wir freuen uns besonders, dass Iván Fischer, ehemaliger Chefdirigent des Konzerthaus Orchesters Berlin, die offene Probe leiten wird. Alle Teilnehmer:innen des Orchestertreffs können mitmachen! Alle Gäste haben während des Orchestertreffs die einzigartige Möglichkeit, die unterschiedlichsten musikalischen Besetzungen in kurzen Schnupperkonzerten kennenzulernen. Neben fast 30 Konzerten wird es jede Menge Workshops, eine offene Probe, Informationsstände und – wie immer im FEZ – Angebote für Kinder geben. Die Anmeldung für die einzelnen Formate wird in Kürze auf der Webseite des Landesmusikrats möglich sein.
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ENGAGIERT !
LMR-Mitglieder berichten
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IG Jazz Mehr Sichtbarkeit
Jazzwoche Berlin 1.- 7. Juni
Jazzwoche Berlin, das bedeutet: Die Szene stellt sich vor. Verdichtet auf sieben Tage vom 1.–7. Juni 2024 veranstalten Berliner Spielstätten und Reihen für Jazz und Improvisierte Musik zahlreiche Konzerte von Berliner und internationalen Musiker:innen. Die Jazzwoche Berlin, die seit 2019 von der IG Jazz Berlin initiiert wird, macht gemäß des diesjährigen Themas sichtbarkeit_visibility an diesen Tagen gebündelt erfahrbar, wie reichhaltig und einzigartig Berlin als Ort für Jazz und Improvisierte Musik ist. Zugleich findet am 1. und 2. Juni im silent green Kulturquartier eine Veranstaltungsreihe mit Diskussionen statt.
Am Sonntag, 2. Juni von 17.00–18.30 Uhr geht es um das Thema „Kein Rundfunk ohne Jazz!“ Dazu sprechen LMR-Präsidiumsmitglied Carl Parma, Felix Henkelhausen, Dirk Hühner, Katharina Riedel u.a. Das Gesamtprogramm finden Sie hier.
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ArtSalon Landpartie
ArtSalon veranstaltet regelmäßige Konzerte, die dem Publikum einen niederschwelligen Zugang zu Musik ermöglichen. Dazu gehören die Donnerstags-Konzerte um 19.30 Uhr in Zusammenarbeit mit KiezKultur e.V. im Nachbarschaftshaus am Lietzensee/Charlottenburg ebenso wie die monatlichen Sonntags-Konzerte im idyllischen „Landhaus Kastanie‟ in Neuruppin/Karwe.
Am 7. Juli wird Ya-ou Xie im "Landhaus Kastanie" in Neuruppin /Karwe Klavierwerke von Clara Wieck, Robert Schumann und Johannes Brahms spielen. Die aus dem Südwesten Chinas stammende Pianistin ist bereits mit renommierten Orchestern in China und Europa aufgetreten. Die Initiatorin von ArtSalon, die Pianistin Heidemarie Wiesner und der Pianist John McNabb ergänzen das Programm mit einer Auswahl aus Johannes Brahms‘ Walzer op. 39.
Weitere Informationen gibt es hier.
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Akademie der Künste Berlin
Elektro-Impulse
Zum Sommeranfang erklingt am Hanseatenweg ein dichtes Programm mit elektroakustischer Musik, Performances und Klangkunst. Im Fokus steht die Vielfalt der Berliner Szene, unter anderem mit dem Berliner Lautsprecherorchester, der DEGEM, Viola Yip und Katharina Zimmerhackl, Manfred Miersch, Stefan Streich und einem Live-Programm von Radio Industry.
NODES – Festival für elektroakustische Musik und Klangkunst 1.-2. Juni Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
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Global Goals für Berlin e.V.
17 Klaviere!
Global Goals für Berlin e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die 17 UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung mit den Berliner:innen umzusetzen und während der EXPO2035 der Welt zu präsentieren: »Ganz Berlin eine Weltausstellung!« Mit der Kampagne »17 Klaviere für 17 Global Goals an 17 Orten« werden diese Ziele öffentlich ins Bewusstsein gerückt. Am 9. Juni 2024 findet das EU-Event »Musik verbindet Berlin und Europa – Für Demokratie und Vielfalt!« statt, bei dem die 17 Klaviere gleichzeitig erklingen: als sicht- und hörbares Zeichen für demokratisches Miteinander und politische Teilhabe. Musiker:innen aller Genres sind eingeladen, sich an diesem einzigartigen Event zu beteiligen. Weitere Informationen finden Sie hier.
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MUSIK UND LITERATUR
Unser Buchtipp
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Aus den Ruinen
Unser Buchtipp
Die Sunday Times kürte es zum History Book oft the Year 2023: Nun ist das herausragende Sachbuch des amerikanischen Musikkritikers Jeremy Eichler auch auf Deutsch erschienen. Unter dem Titel „Das Echo der Zeit“ zeichnet Eichler kenntnisreich und packend die Lebens- und Werkgeschichten von vier Komponisten nach, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzten: Arnold Schönberg, Dimitri Schostakowitsch, Richard Strauss und Benjamin Britten. Eichler findet dabei eine Sprache für die bewegenden Kompositionen, in die sich die Schrecken dieser Epoche ebenso eingeschrieben haben, wie das Aufbegehren gegen Gewalt und Destruktivität. Wer dieses Buch gelesen hat, wird anders hören.
Jeremy Eichler: Das Echo der Zeit. Die Musik und das Leben im Zeitalter der Weltkriege. Klett-Cotta, 32 EUR
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MUSIK IM KINO
Unser Filmtipp
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Funky Dog
HUND lebt in Manhattan und hat es satt, allein zu sein. Deshalb kauft er sich einen Roboter und bestimmt ihn zum Freund. Die beiden werden unzertrennlich und erleben einen wunderbaren Sommer voller Spaß und Freude. Doch eines Tages muss er Robo am Strand zurücklassen. Werden sie sich jemals wiedersehen? Nominiert für den Oscar® als Bester Animationsfilm erzählt ROBOT DREAMS von Pablo Berger auf originelle Weise von der Freundschaft und vom New York der 1980er-Jahre. Ohrwurmeffekt: Der mitreißende Soundtrack mit den funky Hits dieser Zeit.
Der Landesmusikrat Berlin vergibt in Kooperation mit Plaion Pictures 3 X 2 Kinofreikarten über Social Media.
Robot Dreams Animationsfilm Spanien, Frankreich 101 Minuten
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Instrument des Jahres 01.06. Workshop für tiefes Blech 07.06.-08.06. BlackBox BrassSpecial 16.06. Young Brass Talents 30.06. Ab in die Tiefe. Schlosskonzert Biesdorf
Jugend musiziert Berlin 29.06. Konzert mit Bundespreisträger:innen 29.06. Uraufführungen zweier Wettbewerbs-Kompositionen 30.06. Orgelkonzert mit Landespreisträger:innen 03.07. Konzert mit Bundespreisträger:innen der Region Berlin-Nord
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Bildnachweise: Bild 1: Stephan Röhl. Bild 2: Simon Pauly/Deutsche Oper Berlin. Bild 3: Landesmusikrat Berlin e.V. Bild 4: Mokosch/Landesmusikrat Berlin e.V. Bild 5: Stephan Röhl. Bild 6: Tommi Aittala. Bild 7: Tommi Aittala. Bild 8: Lenny Rothenberg. Bild 9: Ramona Rohnstock. Bild 10: Stephan Röhl. Bild 11: Peter Adamik. Bild 12: IG Jazz. Bild 13: Akademie der Künste Berlin. Bild 14: Urania Berlin. Bild 15: Cover: Rothfus & Gabler. Bild 16: Plaion Pictures. Impressum
Landesmusikrat Berlin e.V., Karl-Marx-Str. 145, 12043 Berlin Redaktion: Christina Bylow, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Landesmusikrat Berlin e.V.
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